Buruli Ulcer ist eine infektiöse Hautkrankheit, die offene Wunden und Geschwüre verursacht. Leider weiß man bisher zu wenig über die Krankheit. Wir wollen den Menschen helfen!
Kaum erforscht
Buruli Ulcer
Buruli Ulcer gilt als kleine Schwester der Lepra: Das verursachende Bakterium Mycobacterium ulcerans ist mit dem Erreger der Lepra verwandt.
Die Krankheit ist heimtückisch, denn das verursachende Bakterium scheidet ein Gift aus, das die Immunabwehr und das Schmerzempfinden unterdrückt und Haut, Gewebe bis hin zu Knochen zerstört. Schmerzen spüren Betroffene oft erst zu spät: Wenn das Bakterium Haut und Gewebe bis zum Knochen zerstört hat. Unbehandelt führen die Geschwüre zu dauerhaften Entstellungen und langfristigen Behinderungen. Zudem können die offenen Wunden zu zusätzlichen Infektionen führen.

Häufige Folgen einer Buruli Ulcer-Erkrankung:
Hier ist Buruli Ulcer am stärksten verbreitet:
Buruli Ulcer kommt vor allem in West- und Zentralafrika vor sowie auch in Ländern wie Australien und Japan.


Quelle: WHO

Die ersten Symptome von Buruli sind kleine, nicht schmerzende Knoten oder Verhärtungen unter der Haut.
Wie hilft die DAHW?
Die DAHW nutzt ihre vorhandene Infrastruktur, die sie für Lepra- und Tuberkulose-Patient*innen aufgebaut hat auch für Betroffene von Buruli Ulcer: von der aktiven Suche nach Menschen mit den typischen Symptomen über die medizinische Hilfe in unterstützten Krankenhäusern bis zur Physiotherapie. Die Behandlung von Buruli Ulcer ist sehr langwierig: In den von der DAHW unterstützten Krankenhäusern erfolgt zunächst eine Antibiotika-Gabe über mehrere Wochen. Zudem bedarf es oft langwieriger und aufwendiger Wundbehandlungen, die mehr als ein Jahr dauern können. Die Geschwüre können oft nur mit chirurgischen Eingriffen behandelt werden. Da die Narben zu Bewegungseinschränkungen und Deformitäten führen können, sind manchmal auch Hauttransplantationen notwendig.
Die meisten Buruli-Patient:innen sind Kinder
Dr. Charlotte Amedifou hat viele junge Patient:innen: 50 Prozent der von Buruli Ulcer Betroffenen in Togo sind Kinder. Die Ärztin arbeitete für die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Lomé. Mit ihrem Team fuhr sie in weit entlegene Dörfer, um Verdachtsfälle von Buruli abzuklären, von denen sie durch die örtlichen Gesundheitshelfer:innen erfuhr. Während eines solchen Besuchs traf sie den zwölfjährigen Demba. Buruli war bei ihm schon weit fortgeschritten. Wenn die Diagnose zu spät kommt, sind die Folgen für die Kinder schrecklich. Im schlimmsten Fall müssen betroffene Gliedmaßen amputiert werden.
„Ich hatte sehr viel Angst, weil die Wunde immer größer wurde und nichts geholfen hat“
Dr. Amedifou nahm sich für ihn Zeit, untersuchte gründlich und fragte intensiv nach Symptomen. Sie klärte die Familie gut auf und nahm ihnen die Angst vor der Behandlung.
„Es ist sehr wichtig, dass wir Krankheiten wie Buruli Ulcer früh erkennen. Denn dann sind sie in der Regel gut heilbar“
Insgesamt musste Demba ein ganzes Jahr im Hospital in Tsévié bleiben, das von der DAHW unterstützt wird und in Togo als das Referenzzentrum für Buruli Ulcer gilt. Er bekam zunächst Antibiotika, damit die Wunden zuwachsen konnten. Danach wurde er mehrmals operiert – mit Hauttransplantationen. Seine Mutter war im Krankenhaus dabei, der Vater konnte ihn ab und an besuchen. Zum Glück konnte er nach der Behandlung gesund wieder nach Hause, wo er weiter vom örtlichen Gesundheitshelfer besucht wurde und vom Physiotherapeuten.

Helfen Sie uns dabei, noch mehr Menschen vor Buruli Ucer zu retten.