Lymphatische
Filariose
Grausam, aber heilbar
Lymphatische Filariose (LF) ist eine vernachlässigte Tropenkrankheit (NTD).
Die Wurmerkrankung wird durch blutsaugende Insekten wie die Steckmücke übertragen. Frühstadien des Fadenwurmes nisten sich in den Lymphgefäßen der Betroffenen ein und wachsen dort heran. Es kommt zu Ödemen, die zum Beispiel Beine oder Hoden extrem anschwellen lassen.

Häufige Folgen einer LF-Erkrankung:
Hier ist die Lymphatische Filariose am stärksten verbreitet:
LF ist besonders verbreitet in Afrika, Südostasien, Süd- und Mittelamerika und der Karibik.


Quelle: WHO

Wie viele andere NTDs ist auch die Lymphatische Filariose eine armutsassoziierte Krankheit, die zu Behinderung und Stigmatisierung führen kann. Den Kreislauf aus Armut und Krankheit gilt es zu durchbrechen.
Wie hilft die DAHW?
Wir behandeln Patient:innen in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung. Dazu bilden wir zum Beispiel auch Gesundheitspersonal weiter. So können wir schweren Behinderungen infolge einer Lymphatischen Filariose vorbeugen.

Um die Lebenssituation von Betroffenen nachhaltig zu verbessern, setzen wir folgende Maßnahmen um:
"Bald kann ich meine Enkelkinder wieder auf den Arm nehmen!"
Mühsam steigt Malti D. die drei Stufen vor dem Haus herab. Jeder einzelne Schritt ist eine Qual. Ihre Beine sind stark geschwollen und es ist erstaunlich, dass sie überhaupt noch laufen kann.
Oft ist medizinische Betreuung zu teuer
Seit über 40 Jahren leidet Malti D. an Lymphatischer Filariose. Das wenige Geld, das ihr Mann in der Landwirtschaft verdienen konnte, reichte nicht für einen Arzt. Erst vor zwölf Jahren kamen die ersten Mitarbeiter:innen des staatlichen Gesundheitsdienstes ins Dorf und begannen mit der Medikamenten-Kampagne.
Zwar hat der indische Staat 2004 begonnen, Betroffenen Medikamente zu geben, doch kommt es immer wieder zu Ausfällen der Versorgung. Für stark betroffene Bundesstaaten wie Bihar ist das eine große Belastung.
Malti D. kann endlich wieder hoffen
Finger und Zehen wieder richtig bewegen zu können, mehr als nur ein paar Schritte laufen und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft endlich mal die Enkelkinder auf den Arm nehmen zu können, davon träumt Malti D. schon lange. Ihr jüngster Sohn Ranjit und dessen Frau begleiten sie daher zu der Infoveranstaltung und lernen, wie sie ihr künftig helfen können. Mit ihren vier Kindern leben sie in der gleichen Wohnung, stehen helfend zur Verfügung.
Wieder Zuhause, wagt sich der Sohn von Malti D., Ranjit, gleich an seine erste Lymphdrainage. Wenn seine Mutter die Beine in der Nacht hochlegt, wird sie morgen schon deutlich weniger angeschwollene Beine haben. Zum ersten Mal seit 40 Jahren. Und in wenigen Tagen wird sie auch mit ihren Händen wieder etwas festhalten können. Vielleicht eines der Enkelkinder, die gerade noch ihren massierenden Vater bestaunen.

Helfen Sie uns dabei, noch mehr Menschen vor Lymphatischer Filariose zu retten.